WIR STELLEN UNS VOR
Auf einer Gesamtfläche von rund 1.506 ha leben aktuell 27.272 Einwohner in den vier Samtgemeinden Heemsen, Liebenau, Marklohe und Steimbke. Bis zum Jahr 2030 wird für die Region ein Bevölkerungsverlust um 14% prognostiziert. Der Verlust geht mit einer deutlich erkennbaren Alterung der Bevölkerung einher. Der Anteil von Menschen, die über 70 Jahre alt und derer die pflegebedürftig sind, wird stark ansteigen. Dahingehend nimmt der Anteil von Kindern und jungen Erwachsenen ab. Die Schülerzahlen werden stark sinken und die Bedürfnisse an Infrastruktur werden sich wandeln. Doch die Region zeichnet auch aus, dass sie diese Veränderungen und die damit einhergehenden Herausforderungen sowie die Notwendigkeit der Anpassung anerkennt. Die vier Samtgemeinden sind sich ihrer Verantwortung bewusst und eng zusammengerückt, um erfolgreich zu handeln.
Wir verstehen uns nicht als Konkurrenten, sondern betrachten uns als Mitgestalter und Partner, die gemeinschaftlich ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Dieses Verständnis füreinander geht auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, in dessen Zeit das Vertrauen stetig gewachsen ist.
Bereits seit dem Jahr 2005 arbeiten die Samtgemeinden Marklohe und Steimbke in vielen Bereichen interkommunal zusammen. Die kooperative Zusammenarbeit wurde in den ersten Jahren eng begleitet vom Land Niedersachsen. Während dieser Zeit entstand der erste Ansatz die Siedlungsentwicklung modellhaft gemeindeübergreifend anzugehen, da die demografische Entwicklung in den ländlichen Regionen zu einem zentralen Thema geworden ist. Tiefergehende Diskussionen rund um diese Überlegung mündeten in der Erkenntnis, dass eine derartige Siedlungsentwicklung auch in einem größeren Kooperationsraum sinnvoll wäre. Die Samtgemeinden Heemsen und Liebenau erklärten ihr Mitwirken und schlossen sich dem Planungsprozess an.
2010 fand der Startschuss zum Modellprojekt „Umbau statt Zuwachs – regional abgestimmte Siedlungsentwicklung“ statt. Insgesamt 17 Städte und Gemeinden in vier Landkreisen nahmen sich gemeinsam dem Ziel an, die Attraktivität und Lebensqualität in den jeweiligen Regionen zu erhalten und den vielfältigen Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv zu begegnen. Unsere vier Samtgemeinden entschlossen sich konkret dazu ein räumliches Strukturkonzept für die Infrastruktur und Wohnbaulandentwicklung aufzustellen. Gemeinsam sollten Spielregeln für die zukünftige Flächennutzungsplanung und infrastrukturelle Ausstattung abgestimmt werden. Der Startschuss für dieses Vorhaben fiel am 25. Oktober 2010 in der Samtgemeinde Heemsen mit der Unterzeichnung der Heemsener Erklärung. Diese Unterzeichnung wird rückblickend auch als Startschuss für die bis heute anhaltende interkommunale Zusammenarbeit betrachtet.
Nach Auslobung eines neuen Städtebauförderungsprogramms für „Kleinere Städte und Gemeinden“ im März 2011 wurde die interkommunale Zusammenarbeit der vier Samtgemeinden auf eine neue Stufe gehoben. Das Modellvorhaben Umbau statt Zuwachs schärfte das Bewusstsein, die eigene infrastrukturelle Ausstattung vor dem Hintergrund der sich verändernden Bevölkerungsstruktur noch kritischer hinterfragen zu müssen. Um Problemlösungen zu erarbeiten, sollte der Weg gemeinsam weitergegangen werden. Es folgte die Beschlussfassung sich für die Aufnahme in das Programm zu bewerben. Hierfür und insbesondere in Vorbereitung auf die Bewerbung wurde zunächst eine gemeindeübergreifende Zukunftskonferenz veranstaltet. Im November 2011 erhielt das Netzwerk den positiven Bescheid über die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Familie, Gesundheit und Integration.
Im nächsten Schritt war die Aufstellung eines gemeindeübergreifenden integrierten Entwicklungskonzepts (kurz IEK) erforderlich. Das IEK dient zur Vorbereitung von Investitionen zur Erhaltung und Entwicklung der kommunalen Infrastruktur der Daseinsvorsorge. Die Aufstellung setzte eine breit angelegte Beteiligung zahlreicher Akteure voraus. Aus diesem Grund fand im September 2012 eine öffentliche Auftaktveranstaltung statt.
Neben zahlreichen Sitzungen der Steuerungsgruppe, die sich aus Verwaltungsvertretern und kommunalen Politikern zusammensetzte, wurden im Jahr 2013 wiederholt öffentliche Konferenzen zur Ziel- und Strategiefindung veranstaltet. Im Januar 2014 wurde das IEK im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert und fertiggestellt. In den darauffolgenden Monaten wurde das IEK in allen Räten der Samt- und Mitgliedsgemeinden erfolgreich verabschiedet. Seit März 2014 hat das IEK damit offiziell Gültigkeit und ist vom Land Niedersachsen anerkannt.
Nicht zuletzt die gemeinsame Aufstellung des IEK als auch die sich daran anschließende Umsetzungsphase zeigen den gelebten Kooperationsansatz. Als Partner handelnd, sind unsere vier Samtgemeinden bereit Kompromisse einzugehen und profitieren somit gegenseitig voneinander. Die Bedürfnisse und Dringlichkeiten der jeweiligen Samtgemeinde werden akzeptiert und geachtet. Das Netzwerk zeichnet sich durch das herausragende Denken im Miteinander aus und verfolgt das Erreichen miteinander bestimmter/ vereinbarter Entwicklungsziele. Verankert in der Heemsener Erklärung unterstützen alle Samtgemeinden die Umsetzung und übernehmen aktiv die ihnen zugedachten Aufgaben. Somit teilen sich unsere Kommunen die Verantwortung für das Gelingen der Partnerschaft.
Durch die Netzwerkarbeit gelingt es den Gemeinden langfristig effiziente Angebote zu sichern, neue bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln und so maßgeblich zum Erhalt der Lebensqualität in der Region beizutragen.